Aggressionsverschiebung (auch Frustrations-Aggressions-Hypothese genannt) bezeichnet den psychologischen Mechanismus, bei dem eine Person ihre aggressiven Impulse nicht direkt auf die Quelle der Frustration richtet, sondern diese auf eine andere, weniger gefährliche oder weniger bedrohliche Zielperson oder -situation überträgt.
Beispielsweise könnte eine Person, die im Jobfrust oder durch einen Vorgesetzten wütend ist, diese Wut nicht direkt auf den Chef richten, sondern sie auf einen Kollegen, den sie als weniger bedrohlich wahrnimmt, oder auf ihre Familie zu Hause.
Die Aggression wird also verschoben, um soziale oder persönliche Konsequenzen zu vermeiden. Dieses Verhalten kann auch in Form von verbalen Angriffen oder anderen unprovozierten Aggressionen auftreten, die oft nicht mit der ursprünglichen Quelle der Frustration in Verbindung stehen.
Aggressionsverschiebung ist eine unbewusste Reaktion auf Frustration oder Stress und kann sowohl bei individuellen als auch bei gruppenbezogenen Konflikten auftreten.