Baustoffklassen – Definition

Baustoffklassen sind Kategorien, in die Baustoffe nach bestimmten Eigenschaften und technischen Anforderungen eingeteilt werden. Die wichtigste Klassifizierung erfolgt in Bezug auf das Brandverhalten der Baustoffe.

Baustoffklassen nach DIN 4102 (Deutschland):

In Deutschland werden Baustoffe nach der DIN 4102 in nicht brennbare und brennbare Materialien unterteilt:

  1. Nicht brennbare Baustoffe
  • A1: Keine brennbaren Bestandteile (z. B. Beton, Ziegel, Naturstein, Metall)
  • A2: Geringfügig brennbare Bestandteile (z. B. bestimmte Gipskartonplatten)
  1. Brennbare Baustoffe
  • B1 (schwer entflammbar): Entzünden sich nur schwer und tragen wenig zur Brandentwicklung bei (z. B. spezielle Holzplatten, bestimmte Dämmstoffe)
  • B2 (normal entflammbar): Normales Brandverhalten (z. B. herkömmliches Holz, viele Kunststoffe)
  • B3 (leicht entflammbar): Sehr leicht entflammbar, in Bauwerken meist nicht zugelassen (z. B. unbehandelte Strohmatten, dünne Kunststofffolien)

Baustoffklassen nach der europäischen Norm EN 13501-1:

Die europäische Norm EN 13501-1 ersetzt zunehmend die DIN 4102 und verwendet eine detailliertere Einteilung:

  • A1, A2: Nicht brennbar
  • B, C: Schwer entflammbar
  • D, E: Normal entflammbar
  • F: Keine Klassifizierung (leicht entflammbar)

Zusätzlich gibt es Ergänzungen für:

  • Rauchentwicklung (s1 = wenig, s3 = viel Rauch)
  • Brennendes Abtropfen (d0 = kein Abtropfen, d2 = starkes Abtropfen)

Bedeutung der Baustoffklassen:

✔ Entscheiden über den Brandschutz eines Gebäudes

✔ Werden in Bauregelungen und Bauproduktenverordnungen vorgeschrieben

✔ Helfen bei der Auswahl sicherer Baustoffe für verschiedene Bauvorhaben

Kurz gesagt: Baustoffklassen geben an, wie ein Baustoff auf Feuer reagiert und sind besonders wichtig für den Brandschutz.

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