Wahrnehmung bezeichnet den Prozess, mit dem Menschen und Tiere Reize aus ihrer Umwelt und dem eigenen Körper aufnehmen, verarbeiten und interpretieren. Sie erfolgt über die Sinnesorgane (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen) und wird vom Gehirn verarbeitet.

Merkmale der Wahrnehmung:

  1. Subjektiv: Jeder Mensch nimmt die Welt anders wahr, abhängig von Erfahrungen, Erwartungen und Emotionen.
  2. Selektiv: Wir nehmen nur einen Bruchteil der Umweltreize bewusst wahr (z. B. fokussieren wir uns in einem Gespräch auf eine Stimme und blenden Hintergrundgeräusche aus).
  3. Konstruktiv: Unser Gehirn ergänzt Informationen und interpretiert sie (z. B. optische Täuschungen oder das Erkennen von Mustern).

Arten der Wahrnehmung:

  • Visuelle Wahrnehmung (Sehen) – z. B. Farben, Formen, Bewegungen.
  • Auditive Wahrnehmung (Hören) – z. B. Sprache, Musik, Geräusche.
  • Taktile Wahrnehmung (Fühlen) – z. B. Druck, Temperatur, Schmerz.
  • Olfaktorische Wahrnehmung (Riechen) – z. B. Düfte, Aromen.
  • Gustatorische Wahrnehmung (Schmecken) – z. B. süß, salzig, sauer, bitter, umami.
  • Körperwahrnehmung (Propriozeption) – z. B. Lage und Bewegung des Körpers im Raum.

Beeinflussung der Wahrnehmung:

  • Erfahrungen & Erwartungen: Vorwissen beeinflusst, wie wir Dinge interpretieren.
  • Emotionen: Angst oder Freude können die Wahrnehmung verzerren.
  • Kulturelle Prägung: Unterschiedliche Kulturen nehmen Farben, Gesten oder Geräusche unterschiedlich wahr.
  • Optische & kognitive Täuschungen: Unser Gehirn kann Reize falsch interpretieren.
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