Definition: Widerstandsdauer von Bauteilen
Die Widerstandsdauer von Bauteilen bezeichnet die Zeitspanne, in der ein Bauteil einem Brand oder einer mechanischen Belastung standhält, ohne seine tragenden oder trennenden Funktionen zu verlieren. Sie wird in Minuten angegeben und ist ein wesentlicher Bestandteil des baulichen Brandschutzes.
Einteilung der Feuerwiderstandsdauer (nach DIN 4102 & EN 13501-2)
Bauteile werden je nach ihrer Widerstandsdauer in verschiedene Feuerwiderstandsklassen eingeteilt:
🔥 Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102:
- F 30 → 30 Minuten
- F 60 → 60 Minuten
- F 90 → 90 Minuten
- F 120 → 120 Minuten
- F 180 → 180 Minuten
🔥 Europäische Klassifizierung (EN 13501-2):
- R (Tragfähigkeit): Das Bauteil bleibt stabil.
- E (Raumabschluss): Das Bauteil verhindert Flammen- und Rauchdurchtritt.
- I (Wärmedämmung): Die Temperatur auf der feuerabgewandten Seite bleibt begrenzt.
- Beispiel: REI 90 bedeutet, dass das Bauteil 90 Minuten tragfähig, rauchdicht und wärmeisolierend ist.
Anwendungsbereiche der Widerstandsdauer:
🏢 Tragende Bauteile (Decken, Stützen, Wände).
🚪 Brandschutztüren (z. B. T30, T90 – feuerhemmend bis feuerbeständig).
🔲 Brandwände und Feuerschutzabschlüsse.
🔥 Flucht- und Rettungswege (Schutz vor Rauch und Flammen).
Fazit:
Die Widerstandsdauer von Bauteilen ist ein entscheidender Faktor im Brandschutz und bestimmt, wie lange ein Gebäude bei einem Brand seine Stabilität und Schutzfunktion bewahrt. Sie ist in DIN 4102 und EN 13501-2 geregelt und spielt eine zentrale Rolle bei der Planung und Sicherheit von Bauwerken.